16 November | 20:00 Uhr

Ein absoluter Superstar und zugleich Rebell der polnischen Literaturszene gastiert mit seinem neusten Roman im Krakauer Haus: Der vielbeachtete, freigeistige Szczepan Twardoch wird sein Werk „Der Boxer“, in dem er schonungslos die Realität der polnischen Hauptstadt Warschau in der Zwischenkriegszeit offenlegt, dem Nürnberger Publikum vorstellen.

Moderieren und übersetzen wird Dr. Olaf Kühl, der für seine herausragenden Übersetzungen polnischer Bücher und seine Tätigkeit als Osteuropa-Berater des Regierenden Bürgermeisters von Berlin bekannt ist. Dr. Kühl übersetzte die Romane „Morphin“, „Drach“ und „Der Boxer“ von Szczepan Twardoch ins Deutsche.


In der polnischen Literaturszene ist der 1979 im schlesischen Żernica geborene Szczepan Twardoch einer der prominentesten zeitgenössischen Schriftsteller. Sein literarisches Werk, aber auch sein unkonventionelles Auftreten und seine charismatische Ausstrahlung sorgen für viel Aufsehen in der polnischen Kultur- und Literaturwelt. Twardoch sieht sich als Beobachter der Entwicklungen in Polen und zugleich als Einzelgänger: Er lässt sich von keiner politischen Seite vereinnahmen und vertritt stets eine eigene Meinung, auch wenn sie durchaus unbequem sein kann. Seine schlesische Herkunft und Identität, so Twardoch, verleihe ihm die notwendige Distanz zur politischen Situation in Polen: Er sehe sich in erster Linie als Schlesier, nicht als Pole.

Moderieren und übersetzen wird an diesem Abend einmal mehr Dr. Olaf Kühl. Der Slawist, literarische Übersetzer, Schriftsteller, Politikberater und seit 1996 Osteuropa-Berater des Regierenden Bürgermeisters von Berlin ist Preisträger des Polonicum-Preises der Universität Warschau für die Verbreitung der polnischen Kultur im Ausland. Dr. Kühl wurde für die Übersetzung des Romans „Drach“ von Szczepan Twaroch mit dem Literatur- und Übersetzerpreis „Brücke Berlin“ ausgezeichnet. Das Kulturzentrum Krakauer Haus ist hocherfreut über die erneute Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Übersetzer.

  Szczepan Twardoch und Olaf Kühl im Krakauer Haus
  Foto: Kat Pfeiffer