17 MÄRZ | 19:00 UHR

 

Man kann durchaus darauf kommen, dass der Autor Matthias Nawrat, geboren in Opole, aufgewachsen in Bamberg, hier seine eigene Geschichte durch die feinhumorige Brille seines Opas und wiederum dessen Leben erzählt. Und liegt damit wahrscheinlich nicht ganz falsch.

Fast kommt der geneigte Leser zum Schluß, einen minestens ähnlich tragischen, vor allem aber sehr schelmisch anmutenden Helden mit seiner Lebensgeschichte vor sich zu haben, wie der Hundertjährige von Jonas Jonasson, der da einst aus dem Fenster stieg.
„Die vielen Tode unseres Opas Jurek“ kreist – im Kleinen wie im Großen – um Themen wie Gewalterfahrung und Ausgrenzung, Hunger und Zukunftsangst. Und erhält damit angesichts der derzeitigen Situation eine beklemmend aktuelle politische Dimension.
Der Abend mit dem mittlerweile in Berlin lebenden Nawrat bescherte uns zahlreiche Ausflüge zwischen die Zeilen; der Autor erwies sich als ein talentierter Vorleser und interessanter Gesprächspartner.

Eine Veranstaltung des Kulturzentrums im Krakauer Haus