Slawomir Shuty (alias: Shuty™, geb. 1973) wuchs in der Arbeitersiedlung Nowa Huta bei Krakau auf, studierte Wirtschaft und arbeitete einige Jahre in einer Bank. 

Seine Erfahrungen, die er während dieser Arbeit machte, beschrieb er bissig in dem Roman »Zwal«, der zu einem großen Erfolg bei Kritikern und Lesern wurde. Das Buch ist eine geschickt konstruierte Studie über Sprache und Denkweise von Firmenangestellten auf dem Karusell der Sonderangebote und Schulungen, in einer Welt die voller Zynismus und Heuchelei ist.

2004 bekam er für dieses Buch den renomierten Preis der meinungsbildenden Zeitschrift „Polityka“ (vergleichbar mit deutschem „Spiegel“).

Auch Nora Gomringer (geb. 1980), die das Gespräch mit dem Autor führte, wurde 2004 ausgezeichnet: Sie wurde zur „besten deutschen Performance Poetin“ gewählt. Sie ist Slammasterin des Bamberger Poetry Slam und arbeitet neben dem Studium der Amerikanistik als freie Veranstalterin, Rezitatorin und Sängerin, gestaltet Lesungen und bestritt als einzige Frau das Finale der Stuttgarter National Slam Meisterschaften.

In dem sehr spannenden und lebhaften Gespräch wehrte sich Shuty gegen dem Etikett des „Prophets des Antikonsumptionismus“. „Mit meinem Buch wollte ich mich nicht gegen das Konsumverhalten aussprechen, vielmehr wollte ich ein Bild der Menschen mit ihrer neuen Sprache und in der völlig neuen Situation einfangen.“ 

Auf die Frage, ob er sich als ein angagierter politischer Autor versteht, antwortete Shuty: „Meiner Auffassung nach darf sich Kunst keiner Ideologie verschreiben, wenn sie sich ihrer Freiheit nicht berauben lassen will“.

„Wie würden sie den Satz vervollständigen: Kaczynski ist……?“ fragte Nora Gomringer, bezüglich der Neuwahlen in Polen 
„…klein“ – antwortete Shuty kurz. 

Und so ging das Gespräch, gedolmetscht von Silvie Preusser, weiter: Es wurde über neue künstlerische Pläne gesprochen, über die polnische Religiosität, über den „Zirkus Shuty“, darüber, wovon ein Autor zwischen zwei Bucherveröffentlichungen lebt und warum man sich im Rahmen von einer Kunstaktion mit polnischen Wiener Würstchen besser auspeitschen kann als mit den deutschen.