56.000 Juden wohnten vor dem Krieg in Krakau. Nur wenige haben überlebt. Ein Viertel der Krakauer Bevölkerung wurde ermordet. 

Die Krakauer Autorin Katarzyna Zimmerer, Tochter einer polnischen Überlebenden und eines deutschen Journalisten, widmete ihr Buch „Die Ermordete Welt. Das Schicksal der Krakauer Juden von 1939 bis 1945“ dem Andenken an diese Menschen.

Aber, wie die Autorin betont, es ist nicht nur ein Buch über den Tod. „Es handelt auch vom Leben. Von der Menschlichkeit, von der Würde des Menschen.“

Elzbieta Lempp begleitet Kazimierz, das ehemalige jüdische Viertel Krakaus, mit ihrer Fotokamera bereits seit den 70er Jahren. 

Sie erinnert sich an die damals verschlafene ulica Szeroka, an die erste Galerie, die von zwei älteren Menschen geführt wurde, an die ersten vorsichtig aufgestellten Kaffeetische. 

Auch heute kehrt sie immer wieder nach Kazimierz zurück, um die Veränderungen zu beobachten und festzuhalten. Es wird immer öfters von einer fortschreitenden „Disneylandisierung“ des Stadtteils gesprochen…

Elzbieta Lempp versucht in ihren poetischen, schwarz-weissen Fotografien das alte, etwas faltige Gesicht von Kazimierz festzuhalten.