PERFORMANCE


IM RAHMEN DES TEXTTAGE – FESTIWALS

 

Unsere Vorfahren haben sie vor Tausenden von Jahren auf Altäre erhoben und als Tor zum Leben verehrt – als Ursprung eines jeden Menschen. Sie galt als Ort der Kraft, der Schutz und Segen spendete. Man trug sie als Amulett, stellte sie in Skulpturen und Zeichnungen dar.
Früher war die Vagina heilig…

In Europa haben wir ihre Besonderheit erst vor weniger als tausend Jahren vergessen.
Was einst ein respektierter und heiliger Ort war, wurde zu etwas Beschämendem und Verachtenswertem – etwas, das verborgen werden sollte. Viele von uns denken bis heute so über sie.

Die Art und Weise, wie eine Kultur mit der Vagina umgeht – mit Respekt oder Missachtung, mit Zärtlichkeit oder Ablehnung – ist eine Metapher für den Umgang mit Frauen in einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit.

Naomi Wolf

Foto: Iwona Demko

EIwona Demko- ein Mädchen aus den Bieszczady-Bergen.
Geboren am 7. August 1974 in Sanok – exakt 66 Jahre nach der Entdeckung der Venus von Willendorf.
Absolventin der Fakultät für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau, wo sie heute – viele Jahre später – als Professorin mit dem Titel Dr. habil. unterrichtet.
Ihre Werke wurden in über 180 Ausstellungen gezeigt.
Sie ist Mitorganisatorin feministischer Ausstellungen im Nürnberger Haus in Krakau, die sie regelmäßig am 8. März gemeinsam mit Renata Kopyto kuratiert – darunter: „Krzątaczki“ (Die Wuselnden), „Gastronomki“ (Die Kochenden), „Decydentki“ (Die Entscheidenden), „Ciałaczki“ (Die Körperinnen) sowie „HERstoria sztuki“ (HERstory der Kunst).

Sie widmet sich insbesondere der Sichtbarmachung vergessener Frauenfiguren wie Lou Andreas-Salomé („Scharfsinnig wie ein Adler, mutig wie ein Löwe. Die Unkorrekte Lou Andreas-Salomé“, 2018), Else von Freytag-Loringhoven („Lady Dada. Baronessa Elsa von Freytag“, 2020) und Gerda Taro („Krieg, Revolution, Protest im weiblichen Objektiv“, 2021).
Sie konzipierte außerdem Ausstellungen wie „200 Jahre Akademie, 100 Jahre Frauenakademie“ und „Das weibliche Reservoir“.

Sie initiierte und organisierte das Projekt „Das Jahr der Frauen an der ASP“ – eine Jubiläumsveranstaltung zur 100-jährigen Präsenz von Frauen an der Kunstakademie in Krakau.
Als Forscherin beschäftigt sie sich mit der Geschichte der ersten Studentinnen der ASP.
Sie ist Autorin einer Monografie über Zofia Baltarowicz-Dzielińska, die 1917 als erste Frau ihr Studium an der Akademie in Krakau begann.

2019 erhielt sie ein Forschungsstipendium des polnischen Kulturministeriums zur Fortsetzung ihrer Arbeit über die Pionierinnen an der ASP.
2021 wurde sie mit dem Sonderpreis Maria Anto und Elsa von Freytag-Loringhoven ausgezeichnet – für ihren Einsatz zur Sichtbarkeit von Frauen in Bildung und Kultur.
Im selben Jahr erschien unter ihrer Mitredaktion (mit Jacek Dembosz) die partizipative Publikation „Kobiety. Wspominając Akademię“ („Frauen. Erinnerungen an die Akademie“), ein Kooperationsprojekt mit 94 Beteiligten, das in 46 Interviews mit Künstlerinnen und Mitarbeiterinnen der ASP mündete.
Von Oktober 2021 bis Mai 2022 produzierte sie gemeinsam mit Patrycja Bochenek die Podcast-Reihe „Wie viele große Künstlerinnen gab es eigentlich?“ beim Radio Kapitał – über ihre gemeinsamen Recherchen und Archivfunde.