ANIMALIUM / ZWIERZYNIEC

Wandmalerei von Marcin Czaja

20.07.2024 Samstag // 16 Uhr

Eröffnung des Wandgemäldes im Hübnerstor-Tunnel

Foto: Khrystyna Jalowa

 

Der Beginn des 20. Jahrhunderts markierte den Aufstieg des Modernismus, einer Strömung, die Architektur und Design grundlegend prägte. In Deutschland trieben visionäre Architekten wie Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe, eng verbunden mit dem Bauhaus, diese Bewegung voran. Sie propagierten die Idee, dass ein Gebäude primär durch seine Funktionalität ästhetisch sein sollte und frei von überflüssigem Zierrat sein müsse.

In Polen hingegen entwickelte sich ein eigenständiger Stil des Modernismus, der moderne Formen mit Elementen verband, die von Volkstraditionen, Spiritualität und slawischen Mythen inspiriert waren. Genau diese Verbindung greift Marcin Czaja in seinem Werk für Nürnberg auf. Das von ihm entworfene Wandgemälde basiert auf Motiven aus Reliefs, die sich über den Türen Krakauer Wohnhäuser finden. Diese Reliefs zitieren einerseits slawische Mythologien, andererseits alltägliche Szenen wie die Darstellung einer Frau bei der Getreideernte.

Die Farbpalette des Wandgemäldes ist von der Natur inspiriert – von Flora und Fauna, die eine zentrale Rolle in der Arbeit spielen. Symbolisch unterstreicht die Position des Wandgemäldes im Tunnel zwischen Wöhrder Wiese, dem grünen und dynamischen Teil Nürnbergs, und der historischen Altstadt, dem kulturellen Herzen der Stadt, den Brückenschlag zwischen Natur und Kultur.

Das Projekt wird kuratiert von Kasia Prusik-Lutz und ist ein Sinnbild für den Dialog zwischen Tradition und Moderne sowie zwischen den Städten Krakau und Nürnberg.

 

Marcin Czaja

geboren 1983 in Częstochowa. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau im Fachbereich Malerei, wo er derzeit als Dozent im Ersten Malereiatelier unter der Leitung von Prof. Mirosław Sikorski arbeitet. Seinen Magisterabschluss machte er 2011 im Atelier von Prof. Jacek Waltos. 2021 verteidigte er unter der Leitung von Prof. Mirosław Sikorski seine Doktorarbeit mit dem Titel „Limbo – das Bild als räumliches Objekt“. Er ist Autor vieler Wandgemälde in ganz Polen. Neben der monumentalen Malerei beschäftigt er sich auch mit Zeichnung und Grafikdesign.

Grafik: Muralskizze (fragment)  von Marcin Czaja

 

 

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