Happening

 16. 05. / Donnerstag /  17.00 UHR

Treffpunkt:
Krakauer Haus Galerie


Kooperation: Kulturzentrum Krakauer Haus & Konfizius Institut

Bunter Umzugsprozession – Ende einer Ausstellung und Vernissage einer neuen.
Nomadisches Leben der Künstlerpaare, die die Kulturen Mitteleuropas und des Fernen Ostens verbinden.

Die Ausstellung wird ab dem 16.05.2024 im Kunstraum des Konfuzius-Institut Nürnberg fortgesetzt.

Fotos: Khrystyna Jalowa und Heike Hahn

Liebesgrüße aus Kopenhagen

Experimentelle Autoethnographie von Marta Stanisława Sala und Cheong Kin Man

 

In ihrer gemeinsamen Ausstellung, kreiert das Künstler*innenpaar Marta Stanisława Sala und Cheong Kin Man seine „fantasievolle und experimentelle“ Erzählung, die die Migrationsgeschichte widerspiegelt und dabei mittelalterliche und Post-Renaissance-Reisen von Europa nach Macau vermischt.
Eine weitere Dimension dieser mehrschichtigen Ausstellung ist die Sprachdekonstruktion. In Zusammenarbeit mit Sala wird Cheong seine unvollendete Doktorarbeit über etymologische Dekonstruktion in die Tat umsetzen, indem er weiterhin fiktive Ideogramme schafft.
Die Krakauer Künstlerin Sala (geboren 1985 in Kattowitz) und Cheong (geboren 1987 im ehemaligen portugiesischen Macau) vereinen ihre kombinierten Praktiken in den Bereichen Kunst und visuelle Anthropologie, um Text und Textil sowie Video zu verbinden.

Die Ausstellung beginnt mit einem lebensgroßen Selbstporträt des Duos als frisch verheiratetes Paar im Kopenhagener Rathaus, um das herum unter anderem Porträts ihrer Familienmitglieder präsentiert werden: etwa wie Cheongs Vater, der in den 1970er Jahren den Blicken der chinesischen Grenzsoldaten entkam und das portugiesische Macau erreichte, oder  Salas Großvater – ein polnischer Soldat mit seinem jüngeren Bruder, der im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen wurde.
Die Ausstellung enthält außerdem Bezüge zum polnischen Abenteurer Moritz Benjowski (dargestellt als Kater in der Ausstellung), der 1771 mit seiner Geliebten bis nach Macau floh, zum Werk des polnischen Jesuiten Michał Boym zur Naturgeschichte Chinas „Flora Sinensis“ (1656) und zum portugiesischen mittelalterlichen „Lügner“ und Asien-Entdecker Ferdinand Mendez Pinto.

Sala und Cheong begannen seit 2021 intensiv zusammenzuarbeiten, als Sala Cheong einlud, sich der vom Berliner Senat geförderten Community-Art-Initiative „Arbeitspause im Görli – Künstlerische Beziehungssysteme im öffentlichen Raum“ anzuschließen.
Seitdem haben sie an mehreren Projekten zusammengearbeitet, darunter „Ostgeld für Geister“ (fiktive Banknoten) für das Begehungen Festival (2022), sowie „Sonnenschirm“ (2022) in Textilen, in dem die primitive chinesische Schrift künstlerisch neu erfunden wurde.
Im Auftrag von Lam Sio Man, Kuratorin des Macau-Pavillons 2019 auf der Venediger  Biennale, war Salas und Cheongs neueste Arbeit „Apokalypsen“, eine Textil- und Videoinstallation mit einer künstlerischer Publikation, letztes Jahr Teil der Macau Biennale.

 Sala studierte Malerei in Krakau und Kunst im Kontext in Berlin, Cheong visuelle Anthropologie.