MONIKA DROŻYŃSKA:

FLAGGEN, 2 M SICHEREITSABSTAND und COVIDISMUS

Installation an der Fassade des Krakauer Hauses, Hintere Insel Schütt 34, 90403 Nürnberg
Die Flaggen werden ab dem 3. Oktober hängen und stets einsehbar sein.

 

 

Die bekannte polnische Künstlerin Monika Drożyńska wird im Rahmen des Art Weekend Nürnberg, aber auch darüber hinaus 3 ihrer bestickten Flaggen als Kunstinstallation an der Fassade des Krakauer Hauses ausstellen.
Die 1979 geborene Künstlerin beschäftigt sich schon lange mit dem Sticken als Mittel der Kunst: Der scheinbar trivialen Handarbeit verleiht sie eine subversive Bedeutung.  Das aktuelle Projekt „Flaggen“, welches sie in Nürnberg zeigen wird, entstand in der Zeit der Pandemie und des Lockdowns in Polen. Die Flaggen werden 24/7 an der Fassade zu sehen sein

Auf jeder Flagge befindet sich eine Zeichnung, die das bekannte und in der polnischen Geschichte oft verwendete Zeichen der in Victoria-Geste gespreizten Finger darstellt.
Der Abstand zwischen den Finger ist markiert: 2 Meter, ein Sichereitsabstand.
Es ist ein Ausdruck von Frustration und Protest.

„Das Symbol spiegelt die Frustration und Hilflosigkeit wider, in der sich viele Menschen auf der ganzen Welt während einer Pandemie befanden. Auf der einen Seite hatten wir das Bedürfnis zu protestieren, aber auf der anderen Seite war es praktisch unmöglich“, so die Künstlerin.

Das Projekt mit den Flaggen begann während des Lockdowns, als Drożyńska einen großen Stoff mit dem Titel „Dwa/0,5/pół“ anfertigte, der eine Art Notizen aus der Pandemiezeit darstellt. Auf diesem Stoff erschien zum ersten Mal ein gestickter Abdruck von Fingern, die in V-Geste gestreckt waren und auf denen der Abstand von 2 Metern angegeben war, der in der gegenwärtigen Situation Gesundheit und Leben retten kann.

Auf diese Weise wurden die Flaggen hergestellt und jede von ihnen trägt das erwähnte Symbol. Die erste Flagge wurde in den „Arsenal“-Galerien in Białystok und Poznań präsentiert. Außerdem wurden die Flaggen auf der Warschauer Biennale, im Ausstellungsbüro der Polnischen Stiftung für Moderne Kunst in Warschau und in Israel und Berlin gezeigt.
Seit dem 14. August hängen 28 Flaggen am Europäische Solidarność-Zentrum in Gdańsk im Rahmen der Veranstaltung „Solidarni z dystansem“, einem Projekt, das anlässlich des 40. Jahrestages des August-Abkommens organisiert wurde.
Am 15. August eröffnete das Warschauer Ausstellungsbüro die Einzelausstellung von Monika Drożyńska mit dem Titel “ Dwa znaczy my“ (Zwei bedeutet wir). Die Ausstellung befasst sich mit dem Thema der Krise und der Krisenbewältigung durch durch bestickte Stoffe. Ausgestellt wird auch das große Stoffstück Dwa/Pół“ aus dem die Flagge „Dwa“ entstanden ist.

Monika Drożyńska (1979) arbeitete bereits mit der  Zachęta National Gallery of Art in Warschau, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski, dem Zeitgenössisches Museum in Wrocław, dem Mumok in Wien, dem Ludwig Museum in Budapest, dem Bozar in Brüssel und mit Sotheby’s in Tel Aviv zusammen.
Ihre Werke sind in der Sammlung des Bunkier Sztuki, dem Nationalmuseum in Krakau, dem Mocak Museum für Zeitgenössische Kunst in Krakau, der Sammlung Deutsche Bank und Kunstsammlung Doron Sebbag zu sehen
Sie ist Stipendiatin des Kulturministeriums und des Visegrad-Künstleraufenthaltsprogramms. Zudem arbeitet sie als Kulturredakteurin des polnischen Radiosenders 3 und des Kultur-Ressorts der „Gazeta Wyborcza“ und ist Begründerin der Stickerei-Schule/der Künsterlerkollektivs „Złote Rączki“. Sie arbeitet mit der Galerie Biuro Wystaw/Fundacja Polskiej Sztuki Nowoczesnej zusammen.

www.monika.drozynska.pl

Foto: Grażyna Makara

Foto: Monika Drożyńska

Foto: Monika Stolarska. Mit freundlicher Genehmigung der Biennale Warszawa

Foto: M. Zaniewski, Arsenal Galerie, Białystok

Foto: Monika Drożyńska

Foto: Kasia Prusik-Lutz

Foto: Mateusz Torbus
Mit freundlicher Genehmigung von Biuro Wystaw / Polish Modern Art Foundation

Dom Krakowski hatte das Glück, Monikas Werke auch im Jahr 2016 im Rahmen der Ausstellung „20“ zu präsentieren:


mehr: Ausstellung 20