NÜRNBERG 17. Juli 13:07 – 22:00 Uhr
Ort: öffentlicher Raum: Hans Sachs Platz, Platz vor dem Krakauer Haus und die nürnberger Glocken

In diesem Jahr gibt es etwas zu feiern: Seit 25 Jahren gibt es das Krakauer Haus in Nürnberg und seinen Zwilling, das Nürnberger Haus in Krakau. Künstler*innen aller Disziplinen gastieren seitdem in beiden Städten, aber auch Lesungen und viele andere Aktionen stärken unsere Städte- Freundschaft.
Zugleich gibt es in Krakau noch einen weiteren Geburtstag, den wir mitfeiern möchten: Seit 500 Jahren hängt im Turm der Kathedrale des Wawel die Sigismund-Glocke, ein wichtiges polnisches Nationalsymbol.
Und auch hier sieht man die enge Verbindung zur Nürnberg, denn die Glocke stammt aus der Hand des Nürnberger Glockengießers Hans Beham ( Johannes Bohemus).

Verschiedene Klanginstallationen werden im öffentlichen Raum der Stadt Krakau (9.- 13. Juli) und anschließend in Nürnberg (17. Juli) zu sehen. Es handelt sich um Arbeiten von Studenten der Akademie der Bildenen Künste Nürnberg und der Kunstakademie Krakau, die von der Sigismund-Glocke inspiriert sind. Wir freuen uns sehr auf die künstlerische Begegnung beider Städte.

Teilnehmende Künstler*innen:

DAF (Dynamische Akustische Forschung) ist ein Kollektiv aktiver und ehemaliger Studierender der Kunstakademien in Nürnberg und München.

Michael Akstaller
Anouk Albrecht
Max Frohn
Daniela Graf
Theresa Hartmann
Julia Lema Barros
Alexandru Salariu
Jan St. Werner
Hans Wirsching

Studenten der Akademie der Bildenden Künste in Krakau
unter der Leitung von Prof. Grzegorz Biliński und Prof. Marek Chołoniewski

Filip Czaja
Karina Gorzkowska
Erwin Jeneralczyk
Artur Lis
Piotr Madej
Klaudia Opoka
Maja Szerel

Michał SARAPATA und Jakub Żytecki

17 | 07 | 2021

13:00 Uhr

 

BEGRÜSSUNG VOR DER ST. LORENZRKIRCHE

In Nürnberg sind die Jubiläumsfeierlichkeiten für den 17. Juli 2021 geplant.

 

17 | 07 | 2021

13:07 Uhr

 

GLOCKENGRUSS der LORENZRKIRCHE, SEBALDUSKIRCHE und EGIDIENKICHE

mit anschl. Konzert der Glocken der LORENZRKIRCHE

Um 13:07 Uhr werden die Altstadtkirchen – die Lorenzkirche, die St. Sebald-Kirche und die Egidienkirche– ihre Glocken zu einem GLOCKENGRUSS nach Krakau. erklingen lassen, um symbolisch einen Gruß an den Krakauer Jubilar, die Sigismund-Glocke, zu schicken.

Dann beginnt das Konzert aller 16 Glocken der St.-Lorenz-Kirche.

/Die Nürnberger Glocken/

17 | 07 | 2021

13:07 – 19:00 Uhr

 

BELLS OF DISTANCE

DAF KOLLEKTIV: PERFORMANCE AUF DEM HANS-SACHS-PLATZ

Das Glockenläuten wird zugleich den Beginn der ganztägigen Kunstperformance des Kollektivs DAF mit dem Titel „BELLS OF DISTANCE“ einläuten: Eine Gruppe von Studierenden und Absolvent*innen der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg mischt, ähnlich wie in Krakau, die Klänge Nürnbergs mit den zuvor von ihren Kolleg*innen in Krakau aufgenommenen Klängen Krakaus und den Tönen der Sigismund-Glocke. Geschaffen werden experimentelle Klangimprovisationen, die auf dem Hans-Sachs-Platz sowie auf der Website zum Jubiläum zu hören sein werden.

Live-Stream der Perfomance: www.500-sigismundus.com

/DAF Kolektiv: Michael Ackstaller, Anouk Albrecht, Max Frohn, Daniela Graf, Theresa Hartmann, Julia Lema Barros /

17 | 07 | 2021

13:07 – 22:00 Uhr

 

AR MOBILE – AUGMENTED REALITY

VIRTUELLE PERFORMANCE AUF DER STRASSE VOR DEM KRAKAUER HAUS

AR– Augmented reality: Eine App, die von Karina Gorzkowska entwickelt wurde und die am 17. Juli vor dem Krakauer Haus in Nürnberg vorgestellt wird. Man kann durch die App in Nürnberg Szenen sehen, die sich vor 500 Jahren in Krakau abgespielt haben.

/Karina Gorzkowska, Intermedia-Fakultät der Akademie der Bildenden Künste in Krakau /

17 | 07 | 2021

13:07 – 22:00 Uhr

 

5 GLOCKEN – virtuelle Präsentation

VIRTUELLE PERFORMANCE AUF DER STRASSE VOR DEM KRAKAUER HAUS

5 virtuelle Glocken

Betrachte die Form der Wellen und lausche dem Klang der Glocken des Sigismund-Turms. Glockenklänge, besonders unseres Jubilars, der Sigismund-Glocke „Zygmunt“, kommen vom Himmel und feiern den 500. Jahrestag der Aufhängung der Sigismund-Glocke.
https://500-sigismundus.com/5×1-ar/

/Filip Czaja, Intermedia-Fakultät der Akademie der Bildenden Künste in Krakau /

17 | 07 | 2021

13:07- 22:00 Uhr

 

UM DAS GEMÄLDE VON JAN MATEJKO HERUM
INTERAKTIVER MONITOR IM KRAKAUER HAUS

Die von Erwin Jeneralczyk programmiertem Animation wird uns erlauben, Jan Matejkos Gemälde von 1875 „Die Aufhängung der Glocke“ virtuell zu betrachten: Mit Hilfe von Körperbewegungen kann man Elemente aus dem Gemälde auswählen und in Bewegung setzen oder die vom Maler dargestellten Klänge hören.

 

/Erwin Jeneralczyk, Maja Szerel, Intermedia-Fakultät der Akademie der Bildenden Künste in Krakau /

17 | 07 | 2021

13:07 – 22:00 Uhr

 

„500X1“

VIDEOARBEITEN IN FENSTERN VON GEBÄUDEN AUF DEM HANS SACHS PLATZ UND IM KRAKAUER HAUS

 

Zusätzlich werden in den Fenstern des Heilig Geist Spitals und des Krakauer Hauses die Videoarbeiten „500×1“ von Studenten der Akademie der Bildenden Künste in Krakau gezeigt, die ebenfalls durch das Gemälde des Namensgebers und Patrons Akademie, Jan Matejko, inspiriert wurden.

/Grzegorz Biliński, Klaudia Opoka, Intermedia-Fakultät der Akademie der Bildenden Künste in Krakau /

17 | 07 | 2021

19:00 Uhr

 

ETÜDE FÜR EINEN GLOCKENSCHLAG
KONZERT AUF DER BÜHNE VOR DEM KRAKAUER HAUS

Ab 19 Uhr werden auf der Bühne vor dem Krakauer Haus die Arbeiten der Gewinner des Wettbewerbs „Etüde für einen Glockenschlag“ präsentiert. Der internationale Wettbewerb für elektroakustische Musik, der von Professor Marek Chołoniewski initiiert wurde und Włodzimierz Kotoński gewidmet ist, wurde von der Polnischen Vereinigung für elektroakustische Musik ausgeschrieben.

Ergebnisse des Wettbewerbs „Etüde für einen Schlag auf die Glocke“
Die Jury bestand aus: Marek Chołoniewski, Dariusz Mazurowski, Edward Sielicki und Lidia Zielińska wählten während ihrer Beratungen am 21.06.2021 10 Finalisten und darunter 6 Preisträger des Wettbewerbs Etüde für einen Glockenschlag aus. Preise
Erster Preis – Krzysztof Gawlas – Ciprianus Magnus
Zweiter Preis – Michał Janocha – Omaggio a Kotonski
Dritter Preis – Piotr Madej – Sigi 2021
Auszeichnungen:
Kamil Kosecki – Etüde für einen Glockenschlag
Anna Maria Huszcza – SIG-Stimmung
Jan Załęcki – Behemklänge
Die übrigen Finalisten in der Reihenfolge
Marcin Krzyżanowski – LONELY aus Ton
Annette Vande Gorne – haïkus: jour de l’An: jour de fête
Wilson Sukorski – SIP Sampa Imaginär
Mateusz Węgrzyn – Zygmuś
Herzlichen Glückwunsch an alle Finalisten !!!

/Marek Chołoniewski, Piotr Madej, Krzysztof Gawlas, Michał Janocha, Kamil Kosecki, Anna Maria Huszcza, Jan Załęcki, Marcin Krzyżanowski, Annette Vande Gorne, Wilson Sukorski, Mateusz Węgrzyn  Intermedia-Fakultät der Akademie der Bildenden Künste in Krakau /

17 | 07 | 2021

20:00 Uhr

 

SARAPATA X JAKUB ŻYTECKI / TECHNO, AMBIENT, ELECTONICA/

KONZERT, BÜHNE VOR DEM KRAKAUER HAUS

Weiter geht es um 20:00 mit dem Duo SARAPATA x JAKUB ŻYTECKI aus Krakau.

Hier treffen auf einmalige Art und Weise zwei Musikwelten aufeinander, die sich fern und nah zugleich sind: Der Techno-Act SARAPATA von Michał  Sarapata mit seinen kühlen Techno-Ambient-Electro-Sound trifft auf den Progressive-Rock-Gitarristen Jakub Żytecki. Die beiden sind musikalisch und privat Freunde und werden auf einzigartige Art und Weise den Klang der Sigismund-Glocke musikalisch interpretieren.

/Michal Sarapata und Jakub Żytecki /

17 | 07 | 2021

21:00 UHR

 

REKONSTRUKTION

KLANGLANDSCHAFT, VOR DEM KRAKAUER HAUS

Ab 21:00 Uhr kann man der Klanglandschaft „Rekonstruktion” von Studierenden der Abteilung der Intermedien der Akademie der Bildenden Künste in Krakau lauschen. Es ist die Summe vieler Stücke, von verschiedenen Künstler*innen, inspiriert durch den Klang der Sigismundglocke und stellt den akustischen Hintergrund dar, der das Aufhängen der Glocke im Jahr 1521 begleitete. Das Stimmengewirr der zur Zeremonie geladenen Würdenträger, die Kommentare von Stańczyk, die Bemerkungen des Hofarchitekten, die Befehle von Beham, der die ganze „Operation“ leitete, die Gebete des Bischofs, das Stöhnen und die Geräusche der Anstrengungen der Arbeiter und schließlich die Aufregung der Schaulustigen ergeben ein außergewöhnliches Klangspektakel.

Das Publikum und die Darsteller repräsentierten die vielfältige soziale Struktur des mittelalterlichen Krakaus, eine eigentümliche Mischung von Kulturen und Sprachen: italienisch, deutsch, ungarisch oder tschechisch. Eine solche Feier war sicherlich nicht ohne musikalischen Rahmen, denn auf Matejkos Gemälde ist auch der berühmteste Instrumentalist der Zeit abgebildet. Nicht zu überhören sind auch die Geräusche, die von den Maschinen erzeugt werden, mit denen die über 12 000 kg schwere Glocke in den Turm gehievt wird.

/ Ein Projekt von Marek Chołoniewski, Filip Czaja, Erwin Jeneralczyk, Piotr Madej und  Abteilung der Intermedien der Akademie der Bildenden Künste in Krakau /

17 | 07 | 2021

21:45 – 22:00

 

LEUCHTTURM
LASER-PERFORMANCE VOM KRAKAUER TURM

Das Jubiläum wird mit einer Laser-Performance von Artur Lis beendet. Mit Lichtwellen, die im Rhythmus der Sigismund-Glocke schwingen, wird der Künstler die von den Fenstern des Krakauer Turms aus sichtbaren Glockentürme der Altstadt verbinden, von denen wenige Stunden zuvor die Glocken zum Jubiläum der Sigismund-Glocke ertönten. Dieses visuelle und akustische Wiedersehen wird der symbolische Abschluss des Nürnberger Jubiläums sein.

/Artur Lis/

Seit 500 Jahren schlägt die Sigismund-Glocke auf dem Wawel.

 

Die Sigismund-Glocke wurde im Jahr 1520 in Krakau gegossen. Beauftragt wurde die Herstellung der Glocke von Sigismund I. dem Alten, König von Polen und Großfürst von Litauen, der 1507-1548 regierte. Ihr Schöpfer war ein Glockengießer aus Nürnberg, Hans (Johannes) Beham. Die Glocke, die am 13. Juli 1521 zum ersten Mal ertönte, war vier Tage zuvor im alten Wehrturm, genannt Sigismund-Turm, des Königsschlosses Wawel aufgehängt worden, der eigens für diesen Zweck gebaut worden war.

Jan Matejko „Die Aufhängung der Sigismund-Glocke“, 1874, Quelle: Wikipedia.org

Dieses Ereignis inspirierte Jan Matejko zu einem Bild mit dem Titel „Die Aufhängung der Sigismund-Glocke“. Auf der linken Seite der Leinwand stellte der Künstler die königliche Familie umgeben von Hofstaat und Würdenträgern dar: König Sigismund I. der Alte, Königin Bona aus dem italienischen Geschlecht der Sforza und ihren Sohn Sigismund August. Auf dem Gemälde ist er als kleiner Junge dargestellt, obwohl der zukünftige König zu dieser Zeit noch ein Baby war. In der Mitte des Bildes platzierte Matejko den Krakauer Bischof Jan Chojeński, der die Glocke weihte, und auf der rechten Seite Hans Beham, der die Arbeiten an der Glocke koordinierte.

Der um 1480 in Nürnberg geborene Glockengießer war der Sohn des Schmieds Hans Beham d.Ä. und kam wahrscheinlich 1518 nach Krakau. Er wurde nach dem Guss der Sigismund-Glocke in den königlichen Dienst als Aufseher der königlichen Gießereiarbeiter und Leiter des Arsenals aufgenommen.

Beham blieb bis zu seinem Tod, wahrscheinlich im Jahr 1533, am königlichen Hof. Der gesamte Vorgang des Aufhängens der Glocke wird von Künstlern beobachtet: Valentin Bakfark, ein berühmter Lautenspieler aus Siebenbürgen, und Bartolomeo Berrecci, ein italienischer Bildhauer und Architekt, den Sigismund I. der Alte mit dem Ausbau des Wawel-Schlosses beauftragt hatte.

Lithographie von 1841 Quelle: Wikipedia.org

Projektorganisation und Koordination:

Katarzyna Prusik-Lutz, Agata Kamińska – Krakauer Haus
Renata Kopyto – Nürnberger Haus

Grafik: Ewa Pasternak-Kapera

Übersetzung: Katharina Uziel

 

Das Projekt wurde gefördert von:
Stiftung für Deutsch-Polniache Zusammenarbeit

Veranstalter:

Krakauer Haus in Nürnberg

Nürnberger Haus in Krakau

Förderung und Kooperation:

Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg

Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg

St. Lorenzkirche, St. Sebaldkirche, St. Egidienkirche

Akademie der Schönen Künste in Krakau

Stadt Krakau

Innenstadtpfarramt Nürnberg