18 MÄRZ | 20:00 UHR

 

Ciechocinek ist ein berühmter Kurort in Polen und wird jedes Jahr von tausenden Besuchern angesteuert. In ganz kurzer Zeit wollen sie sich erholen und vor allem geheilt werden – sowohl physisch als auch emotional. Die Charaktere dieses Films treffen sich in einem Sanatorium – neben den ärztlichen Behandlungen genießen sie Spaziergänge in der Sonne, Konzerte und Tanzabende. Drei Wochen der Glückseligkeit. 

Nach der Filmvorführung – Original mit deutschem Untertitel – folgte das Publikumsgespräch mit dem jungen Regisseur, Maciej Cuske, geb. 1972, der als Kunstdirektor arbeitet, Videoclips und Berichterstattungen für das Fernsehen produziert. Sein Spielfilm „Co wy na to“ (2000) wurde in Programmkinos in Polen gezeigt. Er absolvierte die Andrzej Wajda Master-Schule für Film, über die er auch spricht. „Die Kur“ ist sein zweiter Dokumentarfilm.Maciej Cuske zeigte mit seinem Film ein typisches Stück Polen – das war die einhellige Meinung der zahlreichen Zuschauer, die den Film „Das Kurhaus“ im Krakauer Turm anschauten. Doch den zahlreichen Lachern und der angeregten Diskussion nach dem Film zu urteilen, war dieser Film und die universellen Themen, die angesprochen wurden, auch dem deutschen Publikum zugänglich. Ob kleine Flirts unter den Kurgästen, die strenge Schwimmlehrerin oder Gespräche über Einsamkeit – in allen Szenen verstand es der Regisseur Tragik und Komik zu einem stimmigen und humorvollen Bild zusammenzusetzen. 

Dem Film folgte eine sehr angeregte Diskussion mit dem Regisseur Maciej Cuske. Unter anderem wurden die Unterschiede in der deutschen und polnischen Kur-Tradition erwägt, Meinung und Erfahrungen ausgetauscht und amüsiert erörtert, ob der Film denn nun eher traurig oder lustig war. Besonderes Interesse weckte bei den Zuschauern die Frage, wie es ihm gelang, die Protagonisten in ihrem Kur-Alltag zu filmen ohne zu sehr in ihr Leben einzugreifen, aber doch genug, um seinem Film die richtigen Wendung und Witz zu geben. Im Rahmen der Diskussion erzählte Cuske auch sehr viel über die Andrzej-Wajda-Meister-Schule für Film, die er absolvierte. Voller Lob sprach er über diese einzigartige Schule, wo Regisseuren miteinender arbeiten und sich bei ihren Projekten unterstützen oder gemeinsam Ideen zu verwirklichen, und die auch ihm half seine herausragenden Filme zu verwirklichen. Als Ausblick erwähnte er seine nächste Arbeit, ein Film über Weizenfelder, abergläubische Polen und Ufos. Man darf gespannt sein…